Leichtathletik

Wir bleiben zu Hause mal anders

Nachdem Corona nicht nur unseren Alltag verändert hat, sondern auch sportliche Ziele nur mit Mühe zu finden sind, haben sich zwei unserer Läufer etwas einfallen lassen. Statt dem abgesagten Hannover-Marathon am 26.4.2020 hinterher zu weinen und die Vorbereitung gedanklich auf den Mist zu werfen, sind sie ihn einfach gelaufen. Und zwar quasi zu Hause. Alicia Engel hatte sich in Hannover für die halbe Distanz gemeldet und: gesagt, getan. Virtuell ist sie Hannover und gleich auch noch Dresden gelaufen - eben in Kassel! Glückwunsch zur tollen 2 in 1 Idee!

Nicht weniger kreativ war Thomas Reidick auf der Langdistanz. Anstatt mit der Anfahrt nach Hannover Zeit zu verlieren, lief er, begleitet von seiner Frau, einfach zu Hause in Vellmar los. Das Angebot der Veranstalter, in dieser Form den Hannover  Marathon "am Laufen zu halten", hatte ihn begeistert und in den letzten Wochen zur Fortsetzung des Trainings motiviert. Und es hat sich gelohnt! Die geplante Geschwindigkeit von 5 Min pro Km liefen prächtig, auf den letzten 8 km von der Fulda an der Ahne entlang bis Vellmar zurück, "vertrödelte" er sich zunächst (Zitat Thomas), um dann mit einem beherzten Endspurt mit einer Zielzeit von 3:29 Minuten die Ziellinie im heimischen Hof zu überqueren. " Gerade in der jetzigen Situation wurde und wird es aus meiner Sicht noch einmal deutlich, dass es beim menschlichen Leben nicht nur um die bloße Existenz und die Frage um Leben und Tod geht, sondern dass wir denken, fühlen, lachen und weinen, glücklich und traurig sein können, dass es auch so etwas wie Lebensqualität gibt. Dazu gehört für mich der Spaß am Laufen in der Natur und auch das mich herantasten an meine Grenzen", so Thomas zu seiner Lebens- und Laufphilosophie.